Kreativität & Tradition "Made in Austria"

Die Erste Generation

• 1912 gründete Josef Müller, der Großvater des jetzigen Firmenleiters, seine Knopfdrechslerei in Wien. Zu dieser Zeit war die Knopfproduktion noch reines Handwerk und alleine im Wiener Bezirk Ottakring, gab es eine Vielzahl von Werkstätten mit hunderten von Mitarbeitern die alle von der Knopferzeugung, meist aus Perlmutter, lebten.
• Auch Josef Müller verarbeitet vorerst Perlmutter aus heimischen Flüssen oder auch aus Übersee. Später werden Knöpfe zunehmend aus Galalith (auch bekannt als Kunsthorn oder Casein)produziert. Im 2.Weltkrieg ist Material knapp werden sogar aus Schuhsohlen Knöpfe gemacht. Absatzmöglichkeiten für kreative Drechsler gibt’s genug  bei großen Bekleidungsproduzenten in Wien.

Industrie und Technik ersetzt Handwerk

• Junior Josef Müller leistet nach seinem Technikstudium seinen Kriegsdienst ab und kehrt 1947 aus russischer Kriegsgefangenschaft nach Wien zurück. 1952, 40 Jahre nach der Gründung wird er, Ing. Josef Müller, Leiter der Knopferzeugung. Unterstützung findet er vorerst noch von seiner Mutter, später von seiner Frau, Lia Müller. Die größten Kunden von Müller in dieser Zeit sind Knopfgroßhändler aus dem typischen Wiener Textilzentrum.
• Ender der 50er, und in den 60er Jahren hält zunehmend  der Kunststoff Einzug in der Knopfbranche und beschleunigt die Industrialisierung der Produktion mit automatischen Maschinen. Melamin-Material  wird im Pressverfahren für die Heeresuniformknöpfe verarbeitet, Polyestermaterialien werden zunehmend als Imitat für Perlmutt und Büffelhorn eingesetzt. Die Maschinen und Materialien kommen vornehmlich aus Oberitalien, lange das Knopfzentrum der ganzen westlichen Welt.
• Neben der Polyester-Knopfproduktion wird im Hause Müller-Knöpfe als Erste in Österreich, Knöpfe aus Nylon im Spritzgussverfahren hergestellt und eine Werkzeugbau einrichtet.

Wachstum und internationale Kunden

• Anfang der 80er Jahre tritt Ing. Erich Müller, Wirtschaftsingenieur,  in die Firma ein und wird  1986 Geschäftsführer der Ing. Josef Müller &Co KG.
• Aufgrund des Drechslersterbens verschwindet die Berufsgruppe der Knopfdrechsler, die Firma Müller gliedert sich in das Gewerbe der Kunststoffverarbeiter ein. Es werden die Bekleidungsproduzenten nun direkt beliefert. Schwerpunkt ist Wien mit DOB und HAKA, aber neue Vertreter bereisen nun auch  ganz Österreich.
• In den Anfängen der 80er wird ein Referenzprodukt entwickelt, das bis heute für die Trachtenbranche im Einsatz ist. Der Hirschhorn-Imitatknopf (und viele Varianten) aus Polyamid mit anschließender Lackierung.
• Ab dem Ende der 80er wird ein Vertrieb in Deutschland eingerichtet, viele Entwicklungen und Kollektionen für die Trachtenmode entstehen, während sich die Bekleidungsbranche immer mehr globalisiert.
• 1996 wird übersiedelt:  der alte Firmenstandort, ein umgebautes Zinshaus in Ottakring platzt aus allen Nähten und wird durch ein modernes Betriebsgebäude im Wiener Industriegebiet ersetzt.
• Die kreativen Köpfe der Firma entwickeln eine eigene Kollektion an dekorativen Knöpfen für die Kochbekleidung und arbeiten eng für den bekannten Brillenhersteller Optyl.  Eine Vielzahl an Müller-Schmuckteilen aus galvanisiertem Kunststoff zieren ab nun die Gestelle von Optyl. Ausstellungen auf Messen im Ausland erweitern den internationalen Kundenkreis. Die Lasertechnik etabliert sich Ende der  90er bei der Knopfproduktion, Müller Knöpfe ist wieder der Erste mit einer Lasermaschine  in Österreich.

Globalisierung und neue Branchen

• Zum Wechsel des Jahrtausends zwingt ein dramatischer Einbruch der Trachtenmode zur Restrukturierung der Firma. Die Mitarbeiterzahl wird reduziert und die Betriebsfläche am Standort verkleinert, dennoch wird die Produktion in allen Techniken weiterbtrieben.
• 2003 geht’s wieder bergauf,  die neuen Polizeiuniformen und Uniformkappen werden mit eigens entwickelten Knöpfen, Schnallen und Emblemen von Müller  dekoriert.  2005 wird die Sparte Schmuckteile stark belebt durch die intensive Zusammenarbeit mit einem großen international tätigen Modeschmuckproduzenten aus Österreich.
• Seit 2012 arbeitet auch die Tochter Manuela Müller in der Firma mit, Kreativität und Tradition geht in die nächste Generation.